Lyrik002
Mit bunten Farben zieht der Herbst
in Städte und aufs Land
und malt glutrote Tupfer
mit seiner sanften Hand.
Es treibt der gold'ne Farbenrausch
mir Wehmut ins Gemüte
und hie und da entschwindet bald
auch noch die letzte Blüte.
Schon jagen Stürme rund ums Haus
und Schnee in weichen Flocken
schwebt duftig tanzend, filigran
will alle Kinder locken.
Am Fenster sitzt ein Mütterchen
mit watteweißen Haaren
erinnert sich, wie's damals war
vor vielen langen Jahren.
Und aus der Stube Hintergrund
nimmt sie der Enkel Eilen
in ihrer Stimmung nicht mehr wahr
möcht' lange noch verweilen.
Adele46 - 2007-08-28 17:04
Wenn früh am Morgen Wölkchen ziehn
da ich vom Schlaf erwache
zieht es auch mich zur Fremde hin
wo mir das Glück dann lache.
Doch, sehe ich die Freuden nicht
die mir dein Antlitz bringt?
Wenn es mir Lieb' von dir verspricht
und mir ein Liedchen singt.
So laß uns doch hier dankbar sein
für alles, was wir geben.
Wer wär' denn gerne ganz allein
laß uns ins Glück entschweben.
Ich bin bereit, dir zu verzeihn
den Frust, das böse Wort
möcht' gerne nur der Mensch dir sein
in einem sichern Hort.
Adele46 - 2007-08-19 18:28
Das kleine Glück am Wegesrand
bleibt manchem Menschen unbekannt.
Sich mal nach einem Käfer bücken
die Punkte zählen auf dem Rücken.
Die Grillen endlich zirpen hören
wen könnte das in Wahrheit stören?
Doch der moderne Mensch verspricht
bei Tag und Nacht sich selbst die Pflicht.
Er ringt sich täglich durch das Leben
das angefüllt von Ruhm und Streben.
Das kleine Glück vom Wegesrand
es lächelt nicht in seiner Hand.
Doch kann man zeitig sich besinnen
und noch das wahre Glück gewinnen.
Nicht Lottoglück, nicht D-Mark-Rausch
das wäre wohl kein rechter Tausch!
Das kleine Glück vom Wegesrand
rutscht unbemerkt in deine Hand.
Adele46 - 2007-08-14 19:52
Wenn Nebelschwaden frühe zieh'n
und sich wie Spitzenschleier senken
dann geb' ich mich Gefühlen hin
die meinen Blick zur Tiefe lenken.
Der Frühling naht mit zartem Hauch
und Krokus und Schneeglöckchen
entwinden sich der Erde Bauch
und recken ihre Köpfchen.
So steh' ich vor der Gärten Pracht
und kann nur staunen, schauen
wo's doch an jeder Ecke kracht
und eigentlich herrscht Grauen.
Und Nebelschwaden leise zieh'n
mir tröstend durch's Gemüte
ich wende mich dem Schönen hin
liebkose eine Blüte.
Adele46 - 2007-08-06 12:16
Goldnes Band zieht in die Sonne
doppelspurig, quer verstrebt.
Führt der Zug der Zeit zur Wonne
oder ist es schon zu spät?
Hab kein Ziel für mich geplant
alles lasse ich geschehn
doch die Zeit hat mich ermahnt
vieles anders anzusehn.
Und so fahr ich auf den Eisen
schaue aus dem Fenster raus
die Natur wird mich schon weisen
alles sieht nach Frieden aus.
Durch das Klopfen der Motoren
jede Naht am Schienenstrang
fühle ich mich neugeboren
lieber Gott, dafür hab Dank.
Adele46 - 2007-08-02 21:14